“Lehrkräfte werden aus ihrer Komfortzone herauskatapultiert. Schule und Internet. Wie kann das gehen?”, schreibt Anke Voss im Teaser zu ihrem vor Ort geschriebenen Beitrag. Hier die Fotos von der Arbeit im Pressezentrum des Rathauses, die Präsentation des Referenten Tom Ruthemann und der tolle Bericht der Teilnehmerin in Form eines Blog-Beitrages: Journalistisches Arbeiten in der Schule – Lehrer fit für die Zukunkt? (Leitung und Fotos: Hans-Jakob Erchinger, NLQ)
Fotobericht der Fortbildung im Loccumer Hof und im Rathaus der Landeshauptstadt Hannover:
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Was ist eigentlich Online-Journalismus? Präsentation von Tom Ruthemann als pdf: Online-Journalismus-Grundlagen
Journalistisches Arbeiten in der Schule – Lehrer fit für die Zukunft?
Teaser, Cliffhanger und Call-to-action – Lehrkräfte werden aus ihrer Komfortzone herauskatapultiert. Schule und Internet. Wie kann das gehen? VON ANKE MARIA VOSS
Fortbildung zum Thema „Online-Journalismus“ in Hannover zeigt Pädagogen neue Wege auf
Die Köpfe rauchen, die Finger fliegen über die Tastaturen und es wird gefragt, gefragt, gefragt. Mit allen Ressourcen begibt sich eine Truppe neugieriger, erwartungsvoller und durchaus kritischer Lehrer in das Experiment „Online-Journalismus in der Schule“.
Der freie Journalist Thomas M.Ruthemann verstand es von Anfang an, die Teilnehmer für sein Thema zu begeistern. „Die Aufbereitung von Themen für Webseiten ist oft eine Gratwanderung zwischen Interesse wecken, Informationen liefern und Eigenwerbung“, so Ruthemann. Dabei sei bei der Auswahl der Inhalte ein Perspektivenwechsel unerlässlich. Was fesselt den User? Dies sei die entscheidende und zielführende Frage. Weiterhin komme es auf Aktualität und Schnelligkeit an. Gerade Lehrern falle diese Art des Arbeitens besonders schwer, konstatierten die Teilnehmer, werden von Schülern doch eher Sorgfalt und akribische Beschäftigung mit vorgegebenen oder selbst gewählten Themen erwartet. Schnelligkeit und Aktualität seien dabei oft weniger von Belang. Lehrer müssten zu Online Redakteuren werden, so Ruthemann, die oft eine Mischung aus Journalisten und Marketingspezialisten seien. Diese sollten werbend formulieren, um so das Interesse des Lesers zu wecken. Ob Online-Artikel, Social Media oder Podcasts – die Bandbreite der Möglichkeiten im Internet sei dabei groß.
Neben dem eingängigen und interaktiven Vortrag Ruthemanns wurden die Lehrkräfte auch selbst aktiv. In einer Übungseinheit wurden Teaser geschrieben, vorgestellt und kritisch analysiert: kurze interessante Aufhänger, die auf Schulhomepages die Leserschaft neugierig machen sollen. Dabei sei sowohl der sogenannte Cliffhanger, die Neugier weckende Gestaltung eines Textes, als auch der Call-to-action, die konkrete Handlungsaufforderung, wesentlicher Bestandteil dieser Textform. Besonders dieses praktische Vorgehen bewirkte bei den Lehrern eine Sicherheit im Umgang mit den Neuen Medien.
In einem zweiten Teil durften sich die Teilnehmer dann bei Rainer Appelt, Leiter der Internetredaktion der Landeshauptstadt Hannover, informieren. Hier hieß es dann nach der Vorstellung des Portals hannover.de: ab vor die Kamera. Im Rahmen einer Video-Podcasting Übung wurden eigens dafür geschriebene Texte aufgenommen, vorgestellt und diskutiert. Gerade diese konkreten Erfahrungen wurden äußerst positiv bewertet und für gut befunden. Fit für die Zukunft? Tja, das lässt sich wohl kaum ausreichend beantworten. Was jedoch die Verknüpfung Internet und Schule angeht, ist für viele Schulen mit den kompetenten Referenten, den bereitwillig Lernenden und den journalistischen Inhalten ein großer Schritt in digitale Welten getan.
Vor Ort produzierte Videobotschaften:
Jürgen Schlüter, Musiklehrer an der Marie Curie Schule in Ronnberg:
Jörg Vollprecht, Gymnasium Papenburg, sucht Schüler für einen Schüleraustausch mit Polen:
Rüdiger Pötzsch, Graf-Anton-Günther-Schule Oldenburg über die Schülerfirma: